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"Depression hat viele Gesichter"

Einladung zum Vortrag am 23.11.2016 mit Herr Dr. Bajorat, leitender Arzt Tageskliniken / Institutsambulanz, Karl-Jaspers-Klinik.

Die Veranstaltung findet bei uns im Haus der Caritas, Neuer Markt 30 in Vechta statt.
Die Veranstaltung ist kostenfrei und um Anmeldung wird gebeten bis zum 18.11.2016 bei uns in der Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe.
 

"Eigentlich bräuchte er Scheuklappen"

Mutter eines ADS-Kindes gründet neue Selbsthilfegruppe im Ludgeruswerk Lohne

Landkreis Vechta (LCV) Eigentlich klingt alles gut: Mit vier bis fünf Monaten hat Jonas seine ersten Buchstaben gesprochen. Nicht gelallt, sondern gesprochen. Mit eineinhalb konnte er das ganze Alphabet. Irgendwann schaut sein Vater auf die Buchstabentafel und sagt aus Spaß: "Hol doch mal das ‚R‘." Und Jonas holte das ‚R‘. Zufall? "Hol doch mal das ‚M‘." Und Jonas holte das ‚M‘.. Also kein Zufall.

Nie habe er Babyworte benutzt, erinnert sich die Mutter ihres heute achtjährigen Sohnes. Nur "Tick-Tack" habe er so wie sie selbst die Uhr bezeichnet. Aber irgendwann kommt zu dem Gefühl der Eltern, dass da etwas nicht stimmt, die erste Vermutung, der zweite Hinweis und irgendwann auch die Diagnose von Fachleuten: Jonas leidet an ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom).

"Obwohl er Wissen zum Beispiel in Sachkunde aufsaugt wie ein Schwamm, kann er keinen Ball fangen oder werfen", führt ihn seine Mutter vor Augen. Er wolle alles wissen, suche immer "Futter für’s Hirn", könne aber nicht unterscheiden, was wichtig ist und was unwichtig. "Eigentlich bräuchte er Scheuklappen", bringt es seine Mutter auf den Punkt. "Dann wäre er nicht mehr abgelenkt."

Das Spielen mit Gleichaltrigen falle schwer, mit Älteren oder Jüngeren ginge es eher. Lieber in kleineren Gruppen. "Große Gruppen sind ihm ein Greul", beschreibt die Mutter ihren Sohn, der manchmal zusätzlich autistische Züge zeige:

Dem es schwer falle, Gefühle zu zeigen. Für den auch mal "Holland in Not" sei, wenn ein Tagesablauf kurzfristig verändert werden müsse. Und der gerne seinen festen Platz auf dem Sofa habe.

Um über all das "einfach mal Dampf abzulassen", aber auch um praktische Tipps zu bekommen und zu geben, wünscht sich die junge Mutter eine ADS-Selbsthilfegruppe. Weitere Infos bei der Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe im Landes-Caritasverband, Melanie Fischer, Tel. 04441/8707-625.

Dietmar Kattinger, Landes-Caritasverband für Oldenburg

"Geben Sie einem Depressiven nie einen Ratschlag"

Selbsthilfegruppe im nördlichen Landkreis Vechta lädt Interessierte ein - Verständnis in der Gruppe oft höher als im Verwandtenkreis -

Landkreis Vechta (LCV). Äußerlich sieht man es ihr und der Wohnung nicht an: der ovale Nussholztisch, gebackener Butterkuchen, alle Gewürzdöschen in Reih und Glied über dem Herd.

Und auch das Erzählen darüber, wie es anderen in einer Depression geht, lässt noch nicht ahnen, was Marianne* selbst durchlitten hat. "Ich habe richtig Schmerzen gehabt", erzählt sie. Aber niemand habe einen Grund finden können. Auch der Rheumatologe nicht, bei dem sie dann aber in der Praxis zusammengebrochen sei und nur noch geweint habe.

Die Mutter - zu jener Zeit an Krebs erkrankt, die Scheidung musste noch bewältigt werden und das Kind war da, schildert die heutige Mitfünfzigerin ihre Zeit vor einem Klinikaufenthalt.

Wie ihr schlimmster Tag in der Depression aussieht? "Dann kann man nachts nicht schlafen", schildert Marianne begleitet von Tränen. Der Körper fühle sich schwer an, versteinert. "Man bleibt dann morgens liegen, sagt sich: ‚Dann probiere ich es in einer halben Stunde noch mal.‘" Aber diese halbe Stunde könne auch zum ganzen Tag werden. "Und dafür hasst man sich gleichzeitig wieder", gibt sie ihre Gefühle wieder.

An weniger schlimmen Tagen hätte sie zwar ihr Frühstück geschafft, bliebe dann aber auch mal drei Stunden sitzen und grüble. "Und man merkt gar nicht, dass schon drei Stunden vergangen sind", sagt sie. Man sei vergesslich, könne sich schlecht konzentrieren, habe ‚black outs‘ und das Gehirn wie leer geblasen, beschreibt Marianne, die heute sehr wohl auch immer mal lachen kann.

Und das auch, weil sie 2013 eine Selbsthilfegruppe im nördlichen Landkreis Vechta gegründet hat, zu der sie jetzt neue Mitglieder einlädt. In dem Zusammenschluss für Burn-Out-Personen, Depressive und Menschen, die an Ängsten leiden, verstehe man sich sofort, ist Marianne dankbar.

"Wenn ich da sage, dass ich gestern den ganzen Nachmittag auf dem Sofa gelegen habe, weiß jeder sofort, was das bedeutet." Von Seiten der Verwandtschaft hörten Depressive dagegen oft "Reiß Dich zusammen!" oder "Stell Dich nicht so an!". Das treibe diejenigen aber noch mehr in ihre Angst hinein, regelrecht in Existenzängste, sagt Marianne.

Meist wüssten die Erkrankten das ohnehin alles selbst. "Sie sind ja nicht dumm, sie können es nur nicht umsetzen." Ihr aus eigenem Leiden erwachsener Appell: "Geben Sie einem Depressiven nie einen Ratschlag!" Ratschläge seien dann wie Schläge.

Weitere Interessierte für die Gruppe, die sich zwei Mal pro Monat trifft, können sich melden bei der Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe des Landes-Caritasverbandes, Melanie Fischer, Tel. 04441/8707-0.

Dietmar Kattinger, 12.08.2016

"In diesem Leben möchte ich nicht reich werden"

11.04.2016 // Antiquitätenliebhaberin aus Lohne möchte nach Herzinfarkt Selbsthilfegruppe für gleich Betroffene gründen - Eingeladen sind alle Interessierten

Lohne / Landkreis Vechta. Den Satz ihrer Mutter scheint sie sich zu eigen gemacht zu haben. Die Mahnung, wonach man, wenn man vom Rad gefallen ist, gleich wieder aufsteigen muss.

Wieder empor gereckt hat sich Elisabeth Pundsack nach einem Herzinfarkt im Februar letzten Jahres, den die Lohnerin wie eine "Atombombe im Körper" erlebt hat. Jetzt will sie eine Selbsthilfegruppe gründen, für alle, die Probleme mit ihrem zentralen Lebensorgan haben. Unterstützt wird sie dabei von Melanie Fischer von der Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe der Caritas in Vechta.

Dabei sieht man ihr die Herz-Probleme nicht an. Sie, die 70-jährige, die ab dem Alter von 16 bereits in der Schweiz, in Schweden, Dänemark, Indien und in Afrika gearbeitet hat. Die sich 2015, vor ihrem Herzinfarkt für eine Reise nach Nepal angemeldet hatte.

Jene in Coesfeld geborene gelernte Freizeitpädagogin, welche die Liebe zu altem Porzellan in die Wiege gelegt bekam. Eine Liebe zu Altem und Kostbarem, die der Besucher nach dem dritten Schritt in ihr Haus erkennt: Fotografien in geschnitzten Rahmen bedecken die Tapete dahinter fast gänzlich. Kreuze zieren die Wände ebenso wie Ikonen, welche sie selbst geschrieben hat. "Um auch mal zur Ruhe zu kommen", wie Elisabeth Pundsack rückblickend sagt.

Verständlich: Denn immer hätten sie und ihr Mann Hans-Gert Menschen bei sich im Hause aufgenommen aus Indien, aus Afrika. Für zwei Wochen, aber auch mal für fünf Monate. Menschen, die beispielsweise für kurze Zeit in der Region gearbeitet hätten.

Woraus Kontakte in die ganze Welt entstanden sind. "Wir bekommen Einladungen nach überall hin", sagt die Weitgereiste. Und wodurch es neben den drei eigenen Kindern und den vier Enkeln fünf weitere Patenkinder im afrikanischen Tanzania gibt. Sätze wie "In diesem Leben möchte ich nicht reich werden" oder "Wir investieren lieber in Menschen als in Häuser" lassen erahnen, was dem Ehepaar wichtig und was unbedeutend ist.

Lebensfahrt aufgenommen hat Elisabeth Pundsack auch, indem sie im gerade vergangenen März zusammen mit Mann und Sohn vier Wochen durch Marokko gereist ist: "Die gleiche Rundreise wie vor 25 Jahren", sagt sie und bietet Kekse aus eben diesem Land an.

Eine Frau, die aber dann doch Unterschiede zu früher spürt. In ihrem Lohner Antiquitätenladen, in dem es keinen Strom und kein Wasser gibt, der nur freitags geöffnet hat und der dann geschlossen wird, "wenn es dunkel wird", fühlt sie sich schneller schlapp als früher.

Ob das anderen nach einem Herzinfarkt auch so geht, möchte sie gerne von ebenfalls Betroffenen hören oder ob ihr früheres Ermatten einfach vom Alter komme. Bis wann ein Stechen in der Brust normal sei und ab wann sie sich Sorgen machen sollte. Eine Selbsthilfegruppe für Herzkranke möchte sie daher gründen, die es im Landkreis Vechta bisher noch nicht gibt.

Weitere Infos:
 Eingeladen zur Selbsthilfegruppe "Gesprächskreis für Menschen nach Herzinfarkt und anderen Herzerkrankungen". Die Treffen im Ludgerus-Werk Lohne (Mühlenstraße 2) statt. Weitere Infos bei der Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe, Melanie Fischer, Tel. 04441/8707-0.

Dietmar Kattinger, 11.04.2016

Damit es nicht den Bach runter geht

21.09.2016 // Bersenbrücker Medizinerin und Therapeutin gibt 50.000 Euro in einen neuen Fond der Caritas-Gemeinschaftsstiftung - Ziel: den Alltag von psychisch kranken Menschen wieder in Gang bringen

Bersenbrück / Landkreis Vechta. Sie hört schon mal, dass Sie sich zu viel um ihre Patienten kümmere. Aber das ist ihr egal. Jetzt hat sie 50.000 Euro in einen Fond gegeben, der psychisch kranke Menschen unterstützen soll: Dr. Angela Beuth-Siegmund, Internistin und Psychotherapeutin aus Bersenbrück.

"Das Elend ist groß", erlebt die 55-jährige Medizinerin jeden Tag in ihrer psychotherapeutischen Praxis. Und hat einen gut 50-jährigen Patienten vor Augen, dessen Auto sich nur noch bewegt, weil er während der Fahrt etwas unter das Lenkrad klemmt. "Wer, so wie er, 30 Jahre an einer Depression leidet, bei dem schlagen die Folgen irgendwann in den Alltag durch", sagt die Therapeutin.

Diese Menschen fühlten sich wie gelähmt, als hätten sie einen Mühlstein um den Hals, beschreibt sie. "Sie können teilweise nicht arbeiten, ihren Haushalt nicht bewältigen", schildert Beuth-Siegmund.

Im schlimmsten Fall seien sie morgens nicht mehr in der Lage, überhaupt aufzustehen. Wenn regelmäßig zehn Tage vor Monatsende das Geld ausgehe, wenn dann finanzielle Nackenschläge dazu kämen wie eine defekte Waschmaschine oder ein Trockner, dann gerieten diese Leute aus dem Tritt. Die Leistungen des Arbeitslosengeldes II oder einer Erwerbsminderungsrente reichten nicht, um solch Unvorhergesehenes aufzufangen, beobachte sie bei Klienten.

Dabei handle es sich um einen "Teufelskreis aus krankmachenden Faktoren", beschreibt die Medizinerin, der in den sozialen Abstieg führen könne.

Neben Angststörungen, solchen durch Krebserkrankungen oder Multiple Sklerose sei Depression auch der häufigste Grund, warum Menschen ihre Praxis aufsuchen. Eine weitere Beobachtung der Medizinerin: "Wer auf dem Boden liegt, bei dem wird oft noch nachgetreten", sagt die gebürtige Berlinerin.

Genau in solchen Fällen will der "Dr. Beuth-Siegmund-Fonds" daher helfen. Hier Fortschritte zu sehen, sei für sie als Medizinerin ein größerer Lohn als ein großes Auto zu fahren.

Um Missbräuchen in der Antragsstellung vorzubeugen, ist jedoch Voraussetzung, dass sich die betreffende Person in ärztlich-therapeutischer Behandlung oder in der einer Beratungsstelle befindet. Von beiden Stellen aus könne dann ein Antrag an den Fond, der sich unter dem Dach der Caritas-Gemeinschafts-Stiftung befindet, gestellt werden. Zielgruppe sind laut Fondsvertrag vorwiegend Betroffene aus dem Landkreis Vechta.

Anträge und weitere Infos:
Caritas-Gemeinschafts-Stiftung
Dr. Beuth-Siegmund-Fonds
z. Hd. Doris Hintze
Neuer Markt 30
49377 Vechta
Tel. 04441/8707-0

Seit 2005 wirkt die Caritas-Gemeinschafts-Stiftung (CGS) für Menschen in Not. Als Dachstiftung agiert sie als Dienstleister für unselbständige Stiftungen und Stiftungsfonds.

Sechs unselbständige Stiftungen befinden sich unter dem Dach der CGS. Die Bilanzsumme beläuft sich auf rund zwei Millionen Euro. Insgesamt wurden in den zurückliegenden zehn Jahren 215.000 Euro für die Stiftungszwecke verwendet.

Dietmar Kattinger, 21.09.2016

Den schwarzen Hund zähmen

Sprecher auf Podium

Rund 60 Zuhörer beim Thema "Depression hat viele Gesichter" - Selbstmordgedanken ansprechen - Psychotherapie hilft bei leichter und mittlerer Depression ebenfalls

80 Prozent der an einer Depression Erkrankten könne durch eine Behandlung geholfen werden, sagte der Psychiater und Psychotherapeut Claus Bajorat kürzlich (23.11.) bei einem Vortrag zum Thema "Depression hat viele Gesichter" im Vechtaer ‚Haus der Caritas‘.

Dabei würde bei einer leichten und mittleren Depression Psychotherapie ebenso helfen wie eine medikamentöse Behandlung. Bei einer schweren Form der Niedergeschlagenheit sei letztere allerdings unerlässlich.

Grundsätzlich sei eine Depression von einer Traurigkeit zu unterscheiden. Der Niedergeschlagene sei nie richtig zufrieden, könne sich nicht wirklich freuen. Er empfinde subjektiven Stress und erlebe die Krankheit wie einen schwarzen Hund, der ihn ständig begleite.

Die betroffene Person leide unter Beschwerden, die über Wochen und Monate bestehen, sagte der Leitende Arzt der Karl-Jaspers-Klinik in Bad Zwischenahn.

Offen ansprechen, ob ein verzweifelter Mensch von Selbstmordgedanken geplagt werde: Das hat Bajorat als unerlässlich bezeichnet. Auch wenn die Zahl von Suizidtoten pro Jahr auf 10.000 deutlich gesunken sei, seien die Zahl immer noch hoch im Vergleich zu 400 Mordopfern innerhalb von 12 Monaten, sagte Bajorat auf Einladung der Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe im Landes-Caritasverband für Oldenburg vor rund 60 Zuhörern.

Ein depressiver Patient empfinde keine Gefühle, Konzentration und Aufmerksamkeit seien reduziert. Sein Selbstvertrauen liege am Boden und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit stelle den Kern der Depression dar, so Bajorat. Todeswünsche stünden eigentlich für Ruhewünsche, führte der Mediziner aus.

An körperlichen Symptomen könnten Ein- und Durchschlafstörungen hinzukommen, dadurch verursacht, dass Gedanken ständig um ein gleiches Thema kreisen würden.

Eine eingefrorene Gestik oder Mimik, sozialer Rückzug und sexuelle Lustlosigkeit könnten weitere Symptome einer Depression sein.

Ausgelöst werden könnte sie beispielsweise durch zu viele Aufgaben, die jemand auf sich nehme. Depressive Arbeitnehmer seien bei Chefs daher häufig beliebt. Auch durch eine Beförderung und damit verbundene neue Aufgaben könne eine Depression auftreten, so der Psychiater.

Die Zahl depressiv erkrankter Menschen haben nicht zugenommen, machte Bajorat klar. Sie werde nur häufiger diagnostiziert.

Dagegen helfen könnte beispielsweise, feste Rituale zu entwickeln, auch dann wenn man Rentner sei. Spaziergänge selbst bei schlechtem Wetter seien in ihrer Wirkung gleichzusetzen mit mancher Lichttherapie, riet der Experte für seelische Erkrankungen, um die "Graue Brille" abzusetzen.

Selbsthilfegruppen stellten eine Möglichkeit, sich einen Therapeuten empfehlen zu lassen. Hier gelte es, gut zu suchen, denn: "Auch nicht jeder Handwerker ist gleich gut", sagte Bajorat.
 
 
Literaturtipp: Mein schwarzer Hund: Wie ich meine Depression an die Leine legte, Matthew Johnstone

Ingenieur baut auf kleine Fortschritte

Rund 90 Menschen mit Behinderung nehmen an neun Workshops im Vechtaer Gulfhaus teil - Ehemaliger Wirtschaftsingenieur vermittelt ‚Taktile Kunst‘ - Lions wollen 100 Workshops

Sulingen / Vechta (LCV) Er ist Wirtschaftsingenieur, hat beim Bau von Stahlwerken und Chemieanlagen in Afrika, im Irak oder Nigeria Tag für Tag große Fortschritte gesehen: Horst Mueller aus Bremen.

"Das hier sind größere Fortschritte", beschreibt der heute 74-Jährige das, was er jetzt tut. Und meint beispielsweise die autistische 17-Jährige, die sich bei seinem Workshop im Vechtaer Gulfhaus anfangs nicht mal mit dem kleinen Finger berühren lassen will und die selbst auch niemanden anfassen möchte.

Die es als Schülerin in der Heimstatt-Clemens-August nach zehn Minuten aber doch schafft, eine flüssige Gipsmasse zu formen und daraus "taktile Kunst" zu gestalten.

Dieser Stil ist es, den der heute in Buxtehude Lebend für sich entdeckt hat. Finanziert durch den ‚Lions Club Sulinger Land‘ und in Zusammenarbeit mit der Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe im Landes-Caritasverband führt er insgesamt neun Workshops in der Reiterstadt durch.

Neben den Bewohnern der Heimstatt-Clemens-August hat beispielsweise die komplette Selbsthilfegruppe ‚Mumm‘ für Frauen nach Krebs oder Mitglieder von weiteren Eigeninitiativen daran teilgenommen.

Ein Blindenverband in Amerika sei auf den autodidaktischen Künstler gestoßen, der wechselweise sechs Monate in Florida und sechs Monate in Deutschland lebt. Überwiegend Blinde oder Sehbehinderte seien es auch, die er unter seinem Motto "Even Hands can see" (Auch Hände können sehen) seit 2010 in seinen Workshops an Kunst heranführen will.

"Ich möchte den Menschen das Gefühl geben, dass Sie etwas können", erklärt er. "Dabei ist nicht wichtig, was sie machen, sondern dass sie es machen."

Damit hat in Vechta der fast 50. Workshop mit Horst Mueller stattgefunden, den der Lions Club Sulinger Land finanziert hat, schätzt Ralf Röhr von den Lions. "100 sollen es werden. Denn wir feiern im nächsten Jahr weltweit unser 100-jähriges Bestehen."

Weitere Infos bei der Vechtaer Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe des Landes-Caritasverbandes, Tel. 04441/8707-0.

Weitere Infos unter: www.even-hands-can-see.com

Mit einem Ohr immer beim Sohn

Neue Selbsthilfegruppe im Landkreis Vechta für Eltern von Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft Alkohol getrunken haben -

Landkreis Vechta. Als es auf die Affen zu sprechen kommt, wollen sich Evelyns* Tränen Bahn brechen: Die drei Figuren auf dem dunkelbraunen Tisch im Esszimmer, die stehen für "Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen". Denn das würde Evelyn manchmal selbst am liebsten.

Schweigen, weil Stiefsohn Elias seine Autos hintereinander aufgereiht hat, als er noch kleiner war. Exakt gerade mussten sie stehen. Keines durfte krumm parken. Ein andermal habe er eine halbe Stunde nur auf eine Wand gestiert.

"Da kann was nicht stimmen", drängte sich ihr und Elias‘ leiblichem Vater Micha auf. Erst schemenhaft, dann immer deutlicher. "Man will das anfangs natürlich nicht wahrhaben", sagen sie. Eine dreieinhalbjährige Odyssee mit Stationen bei Ärzten und in Facheinrichtungen schildern Mutter und Vater. An Autismus habe man gedacht. ADHS wurde diagnostiziert und anderes.

Evelyn und Micha sprechen von 20 Tagen im Monat, die schrecklich seien. Nur zehn gute gebe es pro Kalenderblatt für die junge Familie aus dem Landkreis Vechta. Sie erzählen das fast auf den Tag genau sechs Monate später, nachdem sie in einer Klinik bei Münster Elias‘ Diagnose erfahren haben: an FAS leide er.  An einem "fetalen Alkoholsyndrom" also. Was daher kommt, dass Elias leibliche Mutter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat - mit fatalen Folgen für ihren Sohn.

Mit der Konsequenz etwa, dass Elias immer wieder das ganze Haus mit Farbstiften angemalt hat. "Von unten bis oben", sagen die Eltern. Dass er aus dem Supermarkt weglaufe und Mutter und Vater überlegen, ob sie anschließend überhaupt mit ihm schimpfen sollen oder ob er eigentlich gar nichts dazu kann.

"Der Vormittag in der Schule geht oft", sagen sie, "aber am Nachmittag entlädt es sich wie ein Gewitter". Und nicht nur die Eltern, sondern auch Elias spürt als bald Zehnjähriger, dass manchmal etwas nicht mit ihm in Ordnung ist. "Das ist mein Kopf", sage er dann.

Ein Grund, warum Evelyn und Micha in Vechta nun eine Selbsthilfegruppe gründen möchten. "Wir waren zwar in einer FAS-Gruppe in Friesoythe", berichten sie, "aber das war fahr- und arbeitstechnisch auf die Dauer nicht machbar." Austauschen möchten sie sich mit leiblichen oder Adoptiv- und Pflegeltern über Ärzte, über wirkende oder nicht wirkende Medikamente, sprechen über ihre Umwege, die sie anderen Betroffenen ersparen wollen und von deren Wissen sie umgekehrt profitieren möchten.

Ihr Ziel ist, zu erfahren wie andere Eltern damit umgehen, dass ein Kind eine "24/7-Betreuung" braucht: Also jemanden, der an sieben Tagen die Woche 24 Stunden für ihn da ist. Wie sie es verkraften, dass es ein Junge immer wieder vergisst, dass man sich morgens anziehen, waschen und kämmen muss, die zwischendurch auch von Behörden hören, dass es an ihrer mangelnden Erziehungskompetenz läge. Sie, die immer mit einem Ohr bei ihrem Sohn sind, wenn er sich alleine im oberen Stockwerk aufhält.

Interessierte können sich anmelden bei Melanie Fischer von der Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe des Landes-Caritasverbandes in Vechta, Tel. 04441/8707-0.

* Alle Namen geändert

Die Ursache des ‚Fetalen Alkoholsyndroms (FAS)‘ ist immer und ausschließlich Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft, den man vereinfacht als ‚Vergiftung während der Schwangerschaft‘ bezeichnen kann.

Das Ungeborene erhält über die Nabelschnur den gleichen Alkoholpegel wie seine Mutter. Der Abbau findet hauptsächlich in der Leber der Mutter statt, die kindliche Leber ist noch unfertig und entwickelt erst nach der Geburt einen eigenen leistungsfähigen Stoffwechsel.

Der Alkoholkonsum der Schwangeren schädigt die körperlich-organische Entwicklung sowie die späteren kognitiven und sozialen Fähigkeiten des Ungeborenen irreversibel.

Es muss zurzeit davon ausgegangen werden, dass jeder Alkoholkonsum zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ein grundsätzliches Risiko für das Kind darstellt und keine Grenze benannt werden kann.

Der Alkoholkonsum des Vaters spielt hinsichtlich der Entwicklungsstörungen keine Rolle.

Quelle: nach Wikipedia.

Dietmar Kattinger: 29.07.2016

Neue Selbsthilfegruppe für Suchtkranke in Damme

Damme / Landkreis Vechta (LCV) ‚SOS‘ soll sie heißen, die neue Selbsthilfegruppe. SOS für ‚Stark ohne Sucht‘. Aber das Gefühl beschleicht einen, als wäre das nicht die einzige Bedeutung der drei Buchstaben.
Sondern als wollte die 37-Jährige Frau aus dem Landkreis Vechta tatsächlich einen Notruf starten im Sinne von ‚SOS‘ für "Save our Soul".

"Mit 13 habe ich angefangen", erzählt die gutaussehende Frau - nennen wir sie Karin. "Ein Glas Bier bei einer Feier". Dann hätten sich Freundschaften ergeben mit Jugendlichen, die schon zwei Jahre älter waren als sie selbst, erinnert sie sich heute. "Die durften dann schon trinken." Jedes Wochenende weggegangen und jedes Mal "so richtig betrunken", erzählt Karin in ihrer gut aufgeräumten Wohnung. ‚Kurze‘ habe sie getrunken, ‚Rote‘. Mit 17 alleine im Zimmer nur für sich auch schon Bier, zählt die alleinerziehende Mutter eines Zweijährigen die nächste Stufe. Wohlmeinende Stimmen, wonach sie zu viel Alkohol zu sich nehme, habe sie nicht an sich herangelassen, beschreibt Karin. In ihrem Inneren ahnend, dass ihr Alkoholkonsum anders sei als bei Gleichaltrigen. Der Tod einer Vertrauten, der Umzug in eine entfernte Stadt ließen die Frau in der Alkoholkarriere eine weitere Sprosse höher klettern.
In einen Bereich, der nicht schön ist. Bei der sie und ihre Freunde Sätze sagten wie "Letztes  Wochenende habe ich mich mit Wodka weggeballert."

Nach zwei Therapien will Karin jetzt Verantwortung übernehmen. Für sich, für andere. In der Gruppe nicht nur für Alkoholkranke, sondern für Süchtige aller Art. "Im Grunde ist das alles gleich", sagt Karin. Nur
jüngeren Alters sollten die künftigen Gruppenmitglieder schon sein. Denn es gäbe zwar bereits Zusammenschlüsse für Suchtkranke. "Aber wenn jemand 70 ist, hat er andere Fragen und Probleme als mit Ende 30. "Eine Gruppe, die mal ins Theater gehen soll oder ins Konzert", hat Südoldenburgerin vor Augen. Aber Mitglieder, die auch gegenseitig auf sich aufpassen. "Denn Sucht macht einsam", weiß Karin. Frühere Freunde seien durch die Trinkerei verschwunden. Und mit 40 neue zu finden, wäre ganz schön schwierig.
Wenn der Suchtdruck mal groß wäre, dann jemanden zu haben, dem man ein ‚SOS‘ schicken kann. Das ist ihr Wunsch an die Gruppe.

Weitere Infos bei der ‚Kontakt- und - Beratungsstelle Selbsthilfe' beim Landes-Caritasverband für Oldenburg, Melanie Fischer, Tel. 04441/8707-0.

Wenn das Nicken anders ist

Junge Betroffene gründet Selbsthilfegruppe für MS-Kranke - Gefühl einer "Dauer-Grippe" - Frauen häufiger betroffen - Inzwischen insgesamt 120 Selbsthilfegruppen im Landkreis Vechta -

Landkreis Vechta (LCV) "Dann nehmen Sie es doch selbst in die Hand", hat der Arzt ihr geraten. Und das obwohl Maren* es gar nicht wollte - in eine Selbsthilfegruppe zu gehen oder gar eine zu gründen. Sie wollte keine Multiple Sklerose (MS) haben. Sich nicht eingestehen, dass sie damals mit 22 beim Step Aerobic zusammengebrochen ist.

Aus heiterem Himmel. Dass eine Sehnerventzündung dazu kam und nach nur drei Monaten ihre MS diagnostiziert war. Klipp und klar.

"Ich wollte weiter machen wie bisher", sagt die heute gut 30-Jährige. "Ich wollte lieber mit Gesunden zusammen sein als mit Kranken."
Auch eine Kur hat sie sich früher nicht vorstellen können.

Zunächst funktioniert auch das so. Maren arbeitet ganztags weiter. Und muss dann doch irgendwann reduzieren - erst auf 80, dann auf 50 Prozent.

Damit kommt sie nun zurecht. "Am Nachmittag bin ich dann allerdings kaputt, muss mich hinlegen. Schachmatt", sagt sie. Da auch das Essen anstrenge, werde das weiter in den Nachmittag hinein verschoben.

Das Schwierigste sei, sich zu konzentrieren und sich dabei gleichzeitig körperlich anstrengen zu müssen. Beim Kuchenbacken etwa, was Maren so gerne macht. Insgesamt fühle sie sich so, "als hätte ich eine Dauer-Grippe". 800 Meter zu Fuß: Das ist ihr Radius. Mehr geht nicht am Stück.

Doch manchmal gelingt es der gutaussehenden Frau, ihre Krankheit zu überlisten: Durch den Barhocker in der Küche etwa, auf den sie sich bei längerem Teig-Rühren setzt. Oder beim Gemüse-Schnippeln. Oder wenn sie Tricks anwendet beim Reintragen der Lebensmittel vom Auto ins Haus.

Da ihr Temperaturen von über 23 Grad nicht gut tun, sind Reisen in den Süden einfach gestrichen. Berlin stand vielmehr neulich auf dem Plan.

Dass es ihr inzwischen doch gut tun, sich ihrer Krankheit zu stellen, hat Maren mittlerweile erkannt. Eine Kur mit gleich Betroffenen in diesem Jahr habe ihr geholfen. Die Entscheidung, eine Selbsthilfegruppe zu gründen ebenfalls. "Natürlich habe ich die volle Unterstützung von Verwandten und Bekannten", sagt sie. Aber das bloße Nicken eines ebenfalls MS-Kranken, wenn sie von sich erzähle, sei einfach anders.

Eingeladen sind alle an MS-Erkrankten, besonders jüngere Patienten. Weitere Infos und Anmeldung bei der Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe beim Landes-Caritasverband, Melanie Fischer, 04441/8707-0.

Inzwischen gibt es insgesamt 120 Selbsthilfegruppen im Landkreis Vechta. Neugründungen in letzter Zeit beispielsweise zu Themen wie Depression, ‚FAS‘ (Folgen von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft) oder ‚SOS - Stark ohne Sucht‘.

Die meisten privaten Initiativen gibt es im Bereich der chronischen Erkrankungen. Eine wachsende Nachfrage gibt es nach Gruppen zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder andere Angststörungen.
Dietmar Kattinger

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Offene Sprechzeiten

Hauptstelle Vechta

"Haus der Caritas"

 Neuer Markt 30 in 49377 Vechta

Montag bis Donnerstag:10:00 bis 13:00 Uhr
                               und   15:00 bis 16:30 Uhr

sowie nach Absprache.

Außenstellen:

Damme

Donnerstags im "Haus der Caritas"

Kirchplatz 18 in 49401 Damme

Termine nach Absprache möglich

Visbek

Jeden Donnerstag im "Haus der Bildung und Familie"

 Bremer Tor 6 in 49429 Visbek

Im 14-tägigen Wechsel vormittags in der Zeit von 10:00 bis 12:00 Uhr

oder nachmittags in der Zeit von 14:00 bis 16:00 Uhr

Termine nach Absprache möglich

Tel.: 04441 – 8707-625

E-Mail: kontaktstelle@lcv-oldenburg.de

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